uschy & marco

Tagebuch Österreich vom 21. bis 28. Juni

Am 22. Juni ging es schon in aller Früh los. Unser Espace war vollgepackt, als würden wir auswandern. Sagenhaft was da alles mit musste. Fahrräder, Angelzeug, Fliegenbinde - material, Sport- und Wanderkleider, einfach alles und noch viel mehr.
Schönach Bach
Um 11.00 Uhr erreichten wir dann unser Ziel, Gerlos im Zillertal. Das Wetter war traumhaft, kein Wölkchen am Himmel. Kurz vor dem Dorf entdeckten wir auch schon Anita und Dani, welche im Gerlosbach am angeln waren. Wir machten uns bemerkbar in dem wir hupten. Kaum hatten wir unser Zimmer bezogen kamen die beiden Fliegenfischer auch schon in’s Hotel um uns zu begrüssen. Nach einem kurzen Apero gingen die Beiden dann wieder los ans, bezw. in’s Wasser. Während sich Marco mal auf’s Ohr haute, erkundete ich mit dem Fotoapparat
bewaffnet die schöne Gegend und spazierte ein Stück der Schönach nach. Am Abend trafen wir uns dann zum gemeinsamen Essen. Im Hotel war auch eine Gruppe aus dem Aargau, welche für eine Woche herkam um sich sportlich zu betätigen. Da ich nicht angelte, meldete ich mich für eine geführte Wanderung an. Eine ganz gute Sache, welche hier in Zusammenarbeit mit den Hotels von Bergaktiv angeboten wird. Es ging auch nicht lange und wir lernten „Rugeli“ aus der Schweiz kennen, welcher auch zum angeln hier her kam.

Am 23. Juni ging’s dann nach dem Frühstück los. Anita, Dani und Marco machten sich daran den Fischen nach zu stellen und ich wollte derweil die Berge erobern. Als ich um neun Uhr am Treffpunkt beim Musikpavillion auf die Anderen wartete, war ich schon ein wenig paff, dass ich die Einzige war, welche sich zur geführten Wanderung angemeldet hatte. Um so grösser war dann die Freude, als Christian mit mitteilte, dass er die Wanderung trotzdem durch führen werde. Heute war der Schönbichl auf dem Programm und so machten wir uns auf den Weg, welcher zuerst ein kleines Stück der Schönach nachführte und sich danach recht steil über blühende Wiesen den Hang hoch schlängelte. Es war mega heiss und dem entsprechend anstrengend, wir kamen recht in’s Schwitzen. Während dessen angelten die Drei im Gerlosbach und mussten bestimmt nicht so arg schwitzen wie wir.
Gerlos Bach
Finkausee
Finkausee
Finkausee
Wie sich dann später herausstelle angelten die Drei nur kurz im Gerlos, auf Grund des Schwellbetriebes war es offenbar sehr mühsam und so fuhren sie halt an den Finkausee.
auf Wandertour
Richtung Schönbichel
nach dem Sturm sah es dann so aus
Ich war dann froh, als wir nach zwei Stunden die achthundert Höhenmeter geschafft hatten. Auf dem Gipfel machten wir dann wieder Rast und genossen die wunderschöne Aussicht auf all die
grossartigen Berge. Der Rückweg hatte es auch in sich, wand sich doch der Pfad wieder steil den Berg runter. Wir liessen uns aber Zeit, bestaunten die vielen Bergblumen und „ mein Bergführer “ hatte sogar ein Büchlein zur Bestimmung der Blumen mit dabei. Um halbzwei Uhr waren wir dann schon wieder zurück, zwei Stunden früher als geplant, was ja auch gut war. Wir setzten uns dann noch auf die Terrasse in unserem Hotel und tranken etwas. Inzwischen zogen am Himmel Regenwolken auf und es sah nicht mehr so gut aus wie noch kurz zuvor. Christian und ich schlossen dann noch eine Wette ab, um welche Zeit das Gewitter kommen werde. Er war für 19.20 Uhr und ich war für 17.20 Uhr. Wir verabschiedeten uns und vereinbarten, dass ich am nächsten Morgen auch wieder mit kommen würde. Ich blieb dann noch eine Weile draussen sitzen und genoss es wieder einmal zu lesen. Es dauerte nicht lange und heftiger Wind kam auf. Balu, der Kellner kam dann und meinte, dass ein ganz wüstes Unwetter auf uns zukommen würde. So war es dann auch. Exakt um 17.22 Uhr tobte ein Sturm orkanartig durch das Tal. Innert Kürze verwandelte sich die Strasse in einen Bach und Hagelkörner taten das Ihrige dazu. Unterdessen kamen Anita, Dani und Marco nach Hause, allerdings verpasste ich die Dreiergruppe in der Hitze des Gefechtes. Während ich in der Hotelbar sass, schlichen sich die Drei in den Wellnesbereich und so verpassten wir uns halt. War ja nicht das erste Mal in unserer Laufbahn.....

Am Dienstag den 24. Juni war ich wieder pünktlich beim Musikpavillion. Diesmal ging es eine halbe Stunde früher los und wieder waren nur Christian und ich bereit für die Wanderung. Wir parkten das Auto ein Stück oberhalb der Talstation der Isskogelbahn, was sich im Nachhinein als eine ganz gute Idee erwies. Nach einem kurzen Marsch über die aufgeweichte Kuhweide gelangten wir zur Bahn und liessen uns auf den Berg tragen. Danach ging es dann per pede weiter auf den Isskogel . Von dort aus führte unsere Wanderung Richtung Krimmalm und danach auf den Torhelm. Dieser Helm hatte es für mich in sich. Dass ging ja vielleicht hoch und ich machte mir schon Gedanken wie ich da wieder runter kommen sollte. Rauf ist ja in der Regel nie das Problem, aber runter..... Oje.
Aufstieg zum Torhelm
Gipfelkreuz
Kurz bevor wir unser Gipfelziel auf 2494 m.ü.M. erreichten verschlechterte sich das Wetter, Nebel kam auf und es begann leicht zu regnen. Wir machten kurz Pause, stärkten uns, trugen uns in’s Gipfelbuch ein, machten kurz ein Föteli und danach war ich ganz schnell für den Abstieg. Der Regen machte mir Sorgen, denn ich wollte nicht auf den glitschigen Steinen runter gehen. Der Abstieg war dann Gott sei Dank nicht so schlimm und ich schaffte es ohne Probleme.

Die Überquerung des Krummbaches schaffte ich allerdings nicht ganz ohne Probleme, dass heisst, ich musste die Schuhe ausziehen und rüber waten. Das Wasser war eiskalt, inzwischen regnete es auch noch heftig.

Der Weg zurück nach Gerlos führte durch das wunderschöne Krummbachtal, vorbei an Alpenrosen, Enzianen und den für diese Gegend typischen Föhren. Bald schon konnten wir unsere Regenkleider wieder ablegen. Der Weg zurück nahm unsere Beine, beziehungsweise Füsse, recht in Anspruch. Es ging stetig abwärts und wir waren eine ganze Weile unterwegs.

zuerst Richtung
Isskogel hoch
dann runter
und über Schneefelder
Als wir dann nach einer Ewigkeit die Krummbachalm erreichten, setzten wir uns dort auf die Terrasse der Almhütte. Die Schuhe hatten wir ausgezogen und es war eine richtige Wohltat die Füsse baumeln zu lassen. Christian lud mich ein (Wettschulden begleichen) und danach ging’s weiter. Das letzte Stück war nicht mehr weit, aber meine Füsse schmerzten sehr und wir mussten uns beeilen, am Himmel tat sich was, was bereits durch heftiges Grollen angesagt wurde. Glücklicherweise hatten wir das Auto an der Wegstrecke geparkt und mussten nicht mehr bis in’s Dorf laufen. Kaum waren wir beim Wagen angekommen, kam auch schon der Regen. Wir waren acht Stunden unterwegs und ich glaube auch Christian war froh, dass wir es geschafft hatten.
Allen Strapazen zum Trotz, es war echt toll, aber morgen wollte ich mich mal schonen und so verabschiedeten wir uns auf unbestimmte Zeit. Die drei Angler kamen auch gleich zurück und so gingen wir heute mal zu viert in den Wellness Bereich. Nach dem Abendessen setzten wir uns auf die Terrasse und genossen den Abend. Marco, Dani und Anita erzählten von ihren Abenteuern beim fischen und ich erzählte von meiner Eroberung. (Der Berg!!) Ich war schon ein wenig stolz auf mich, aber auch ganz platt und freute mich auf’s Bett.
auf dem Rückweg
Anita mit Rainbow
Marco mit Bachforelle
Am Mittwoch gönnte ich mir die wohlver - diente Pause. Die Fliegenfischer machten sich nach dem Frühstück aus dem Staub. Heute wollten sie in der Schönach angeln. Gegen Mittag machte ich mich dann auf den Weg Richtung Schönachtal. Das Wetter war super schön und ich genoss es meinen Gedanken nach zu gehen und ganz gemütlich des Weges zu gehen.

Allerdings war ich noch gar nicht lange unterwegs, kamen mir Anita, Dani und Marco schon entgegen. Also, rein in’s Auto und zu viert zurück an den Gerlosbach. Wir assen zusammen eine Kleinigkeit aus dem Rucksack und bald darauf machte ich mich auf den Heimweg. Die Drei standen kurze Zeit später schon wieder im Bach und ich im Sprudelbad. Ich genoss das volle Programm und meine gepeinigten Beine dankten es mir. Danach setzte ich mich mit einem Buch auf die Terrasse wo ich dann Ernst und kurz darauf Thomas, auch aus der Schweiz, kennenlernte. Ernst und seine drei Freunde kommen jedes Jahr hier her. Am Abend lernten wir dann den auch noch Thomas und René kennen, welche mit Thomas jeweils angeln gehen, während Ernst auf Wanderschaft geht.

Der Morgen des 26. Juni sah nicht sehr vielversprechend aus. Wir machten uns aber nach dem Frühstück trotzdem auf Richtung Krimmlerfälle. Auf dem Parkplatz trafen wir auf die Gruppe aus dem Aargau. Sie luden uns ein, mit ihnen zusammen die Wanderung zur Krimmler Ache zu machen, was wir sehr nett fanden. Wir entschieden uns aber für „unseren Weg“. Der Anstieg dem Wasserfall entlang war noch happig, aber absolut lohnenswert. Es waren einige Leute unterwegs, aber so ist es halt und schliesslich haben alle das Recht sich die Schönheiten der Natur anzusehen.

Die Krimmler Wasserfälle fallen 380 Meter, verteilt auf drei Stufen tosend in’s Tal und sind Österreichs einziges Naturdenkmal. Inzwischen zeigte sich auch das Wetter wieder von seiner sonnigen Seite und wir kamen total verschwitzt oben an. Wir liefen dann noch ein Stück dem Bach nach und machten dann eine kurze Pause und verpflegten uns aus dem Rucksack. Wir entschieden uns dann noch weiter zu gehen. Irgendwann bemerkten wir die Aargauer hinter uns und warteten auf die Gruppe. Wir liefen dann gemeinsam zur Holzerlahnhütte, wo auch der Rest der Aargauer mit dem Mountainbike eintraf. Der Rückweg nach Krimml war dann für mich wieder mühsam, da meine Füsse extrem schmerzten, die Wanderung vom Dienstag sass mir immer noch tief in den Knochen.
Krimmler Fälle
Krimmler Ache
Krimmler Alm
Krimmler Fälle

beim "Gletscher"

Am Freitag den 27. Juni wagten Marco und ich uns auf eine Bike Tour Richtung Schönachskees, was auf gut Deutsch offenbar Schönachgletscher heisst. Leider verschlechterte sich das Wetter merklich und den Gletscher sahen wir dann leider überhaupt nicht, als wir oben ankamen. Es wurde auch bedeutend kühler und so machten wir uns dann bald auf den Rückweg. Marco genoss es natürlich wieder einmal so richtig den Berg runter zu brettern, ich dagegen ging das Ganze nicht so gewagt an. In der Lackenalm Hütte kehrten wir ein und dort bestellte ich mir einen Kaiserschmarren. Dass musste einfach noch sein, denn schliesslich kann man ja nicht nach Österreich, ohne einen solchen zu essen.
Am Samstag hiess es dann Abschied nehmen vom schönen Zillertal. Gerlos ist wirklich ein Paradies in jeder Hinsicht. Für Fischer ein absolutes Eldorado und auch Wanderer und Velofahrer kommen hier nicht zu kurz. Auch unser Hotel mit dem schönen Wellnessbereich war top, guter Service, gutes Essen, kurz gesagt, sehr zu empfehlen.